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Hamburg

Hamburg: Eröffnung des S-Bahnhof Ottensen verzögert sich

Veröffentlicht am 21. Januar 2020 | Lesedauer: 4 Minuten

Nachdem vor einigen Tagen bekannt wurde, dass sich die Bauarbeiten an den Harburger S-Bahnhöfen verzögern und wesentlich länger dauern werden, wurde nun auch bekannt, dass sich die Fertigstellung des neuen S-Bahnhofes Ottensen ebenfalls verzögern wird. So wird der seit 17 Jahren geplante Bahnhof nicht wie geplant im kommenden Dezember fertig, sondern benötigt mindestens ein weiteres halbes Jahr Bauzeit zur Fertigstellung und wird so frühestens Mitte 2021 fertig.

Grund für diese Verzögerungen sollen Probleme beim Kabeltiefbau und der Entwässerung sein. Dadurch müssen offenbar umfangreiche Anpassungen an den Planungen erfolgen. Und diese neuen Planungen benötigen natürlich Zeit. Daher ist derzeit auch noch unklar, wann die Bauarbeiten weitergehen. Dafür werden nun für die kommenden Bauphasen neue Zeitpläne geplant. In diesem Zusammenhang werden auch die geplanten Streckensperrungen auf dem betroffenen Abschnitt verschoben.

Doch auch bisher hat sich an dem Ort des künftigen S-Bahnhofs nicht viel getan. So wurde Anfang des letzten Jahres mit einigen vorbereitenden Maßnahmen begonnen. Dabei wurden zunächst Bäume gefällt und im Sommer dann mit Arbeiten an der Verkabelung neben den Gleisen begonnen. Seitdem sind auf der Baustelle jedoch keinerlei Arbeiten erkennbar.

Die Pläne sahen hingegen anders aus. So wollte die Bahn eigentlich bis Ende vergangenen Jahres bereits Spundwände und erste Bohrpfähle gesetzt werden. Zudem sollte an der Bahnbrücke über die Bahrenfelder Straße gearbeitet werden. Dort sollten auch Gleise verlegt und Stromschienen angepasst werden, da sich dort künftig der Haupteingang des neuen S-Bahnhofes befinden soll. Umgesetzt wurden all diese Planungen jedoch nicht.

Unklar ist ebenfalls noch, ob der Bau des Bahnhofes durch die erneuten Verzögerungen auch teurer als geplant wird. Bisher wurden die Kosten dafür auf 22 Millionen Euro beziffert. Diesen Betrag streckt die Stadt Hamburg zunächst vor und will es sich in einem späteren Schritt dann aus Fördertöpfen des Bundes zumindest zum Teil zurückholen. Zu der Frage nach den steigenden Kosten möchte sich die Bahn bisher jedoch noch nicht äußern. Bei einem Blick auf andere Projekte mit derartigen Verzögerungen und Umplanungen ist jedoch fast von einer Kostensteigerung auszugehen.

Die nun angekündigte Verzögerung ist jedoch nicht die erste Verzögerung bei diesem Bauprojekt. Denn ursprünglich sollte der Bahnhof bereits 2017 fertig werden, während die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn bereits im Jahre 2003 erste Planungsverträge unterzeichneten. Doch erst im Herbst 2011 hat die Deutsche Bahn dann mit der Entwurfsplanung begonnen. Danach wurde es durch die ungeklärte Finanzierung dann wieder ruhig um das Projekt. Doch seit Anfang 2018 ist nun das Planfeststellungsverfahren für den neuen Bahnhof beendet. Bis zur Fertigstellung wird es nun aber wohl noch mindestens bis Mitte 2021 dauern. Dann hätte das Projekt insgesamt eine Laufzeit von knappen 18 Jahren gehabt.

Und das kommt auch in der Politik nicht gut an. So gibt es nun Kritik von vielen Seiten. Zumal der Bau der neuen Station in Ottensen nicht das einzige Bauprojekt der Bahn in Hamburg mit deutlichen Verzögerungen ist. Denn so gut wie alle anderen Projekte der Bahn in Hamburg sind ebenfalls deutlich verzögert. Dazu gehört die Modernisierung der S-Bahnhöfe in Harburg, die Erweiterung des Hauptbahnhofes, die Verlegung des Fernbahnhofes Altona und auch die S-Bahnstation Elbbrücken wurde mit einer Verspätung von rund einem Jahr eröffnet.

Für alle Fahrgäste ist dies natürlich eine unbefriedigende Situation. Hinzu kommt, dass in Hamburg in Zukunft noch weitere Großprojekte der Deutschen Bahn anstehen. So soll mit der S4 eine komplett neue S-Bahn-Linie gebaut werden und der Betrieb der S-Bahnen größtenteils automatisiert abgewickelt werden. Beide Projekte erfordern auch umfangreiche Baumaßnahmen im Bahn-Netz. Dabei wird von vielen Seiten bereits jetzt auch von Verzögerungen bei diesen kommenden Projekten ausgegangen.

Bei der Hochbahn scheinen derartige Projekte hingegen vergleichsweise gut zu laufen. So wurde die Erweiterung der U4 bis zu den Elbbrücken planmäßig fertiggestellt und auch der neue U-Bahnhof in Oldenfelde wurde pünktlich zum Fahrplanwechsel im letzten Jahr fertiggestellt.

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