Hamburg: Neue HVV-App sorgt für Ärger bei den Kunden
Veröffentlicht am 26. Oktober 2021 | Lesedauer: 4 Minuten
Nachdem der Hamburger Verkehrsverbund vor einigen Tagen sein neues Erscheinungsbild mit neuem Logo und neuen Werbekampagnen verstellte, hat nun auch die hvv-App ein umfangreiches Update erhalten und erstrahlt in einem komplett neuen Design. Bei den Nutzern kommt die neue Version jedoch gar nicht gut an. So sammeln sich in den App-Stores die negativen Bewertungen und auch in sozialen Netzwerken sind immer mehr kritische Stimmen lesbar.
Das große Problem der Nutzer ist dabei aber nicht unbedingt das neue Aussehen der App. Vielmehr hat die neue App große Probleme mit der Nutzerfreundlichkeit und der Stabilität. So sind durch die Umgestaltung der App zahlreiche Funktionen weggefallen, die die Nutzer bisher gerne genutzt haben und nun vermissen. Andere Funktionen sind zwar noch da, erfordern nun aber deutlich mehr Klicks.
Die wohl größten Punkte dabei sind wohl, dass sich keine Zwischenhalte mehr angeben lassen, der Fahrtverlauf nicht mehr nachvollzogen werden kann, Verspätungen nicht richtig angezeigt werden, Linienfahrpläne fehlen und bisher vorhandene Alternativ-Fahrten nicht mehr angezeigt werden. Aber auch Funktionen wie das erneute Abfragen zuletzt gesuchter Verbindungen sind nicht mehr vorhanden.
Deutlich umständlicher geworden ist zudem die Abfrage von Verbindungen mit dem Start an einer anderen Haltestelle. So geht die neue App stets davon aus, dass man an seinem aktuellen Standort starten möchte. Wer jedoch Morgens schon mal schauen möchte, wie er am Abend von der Arbeit zu einem Treffpunkt mit Freunden kommt, muss nun erst Verbindungen vom aktuellen Standort bis zum gewünschten Ziel bei sofortiger Abfahrt suchen und kann erst im Anschluss den Startpunkt und die Uhrzeit ändern.
Zuletzt gab es in den vergangenen Tagen immer wieder Schwierigkeiten bei der Buchung von Tickets. Das ist besonders deshalb ärgerlich, da der HVV auch seit einigen Wochen den Web-Shop abgeschaltet hat. Damit blieben in dieser Situation nur der DB Navigator oder die Switch-App für den Kauf einer digitalen Fahrkarte. Andernfalls konnte man nur auf die Fahrkartenautomaten, die Verkaufsstellen oder den Ticketkauf beim Busfahrer ausweichen.
Die Hochbahn konnte in den vergangenen Tagen zumindest die Störungen und Ausfälle erst einmal beheben. Die fehlenden Funktionen und die umständliche Bedienen bleiben jedoch noch. Laut einer Aussage der Hochbahn auf Twitter soll sich die App aber noch weiterentwickeln und Updates nachgereicht werden, um nach und nach wieder mehr Funktionen anzubieten. Wie lange das allerdings dauern wird und welche Funktionen dabei genau wieder hinzukommen sollen, ist nicht klar.
Bei den Nutzern der App kommt die neue Version in jedem Fall gar nicht gut an. So haben so gut wie alle neuen Bewertungen in den App Stores von Apple und Google nur einen Stern und enthalten zahlreiche Beschwerden. In den sozialen Netzwerken sieht es ähnlich aus. Dort wird ebenfalls von zahlreichen Problemen berichtet und es mehren sich die Beschwerden über fehlende Funktionen.
Letztendlich ist eine Weiterentwicklung der App zwar durchaus lobenswert und hat sich bei einem Blick auf die bisherige App auch durchaus angeboten. Jedoch scheint man dabei nicht auf die Wünsche der Nutzer gehört und im Vorfeld zu wenig Tests durchgeführt zu haben. Andere Unternehmen wie die Deutsche Bahn sind da deutlich besser, die ihre neuen Apps und Websites bereits frühzeitig mit echten Nutzern testen und sich Feedback einholen.
Für die Nutzer bleibt daher zu hoffen, dass der HVV sich die Wünsche der Nutzer schnell zu Herzen nimmt und mit weiteren Updates entsprechende Funktionen wieder zurückbringt. Und im besten Fall hat man aus diesem Ereignis auch noch gelernt und bezieht für zukünftige Updates der eigenen Apps die Nutzer mit ein.
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Ich finde, dass die Sbahn und Hochbn und Bussen in Hamburg scheiße .Weil die immer unpünglich. Ärgerlich sind